Baubeginn eines neuen Studierendenwohnheims und International House auf dem naturwissenschaftlichen Campus Riedberg
Frankfurt am Main, 09. Juli 2020 - Mitten auf dem naturwissenschaftlichen Campus Riedberg entsteht seit Anfang März ein neues Studierendenwohnheim inklusive eines International House. Es ist das gemeinsame Ziel, 324 Wohneinheiten mit 359 Plätzen für Studierende und weitere 27 Wohneinheiten für internationale Gastwissenschaftler im Laufe des Jahres 2022 fertigzustellen.
Für das Vorhaben haben das Studentenwerk Frankfurt am Main und die Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen die „Bauherrengemeinschaft ICHR“ gebildet, die Bauherrin und Eigentümerin ist.
Als Wohneinheiten für Studierende stehen 313 Einzelappartements mit ca. 20 m², 2 Mutter-Kind Appartements mit ca. 31 m² und 44 Einzelzimmer mit ca. 12 m² in Wohngemeinschaften mit gemeinsamem Koch- und Wohnbereich zur Auswahl. Die künftigen Mietpreise liegen im Schnitt bei 350 Euro, inklusive aller Nebenkosten.
Das International House wird über 16 Einzelappartements mit ca. 20 m², 9 Doppel-appartements mit ca. 30 m² und 2 Familienappartements mit ca. 50 m² verfügen.
Ein von der Riedbergallee weithin sichtbarer Kolonnadengang öffnet sich zu einer inneren Atriumanlage, begrünt und terrassiert im natürlichen Gefälle mit vereinzelten Laubbäumen. Das vorgegebene natürliche Gefälle des Baugrundstücks ermöglichte die Planung in einer spannenden Split-level Struktur. Hier entstehen – wie selbstverständlich - Treffpunkte und Gemeinschaftsräume in jeder Etage. Konstruktiv wird das Erdgeschoss als Sockelgeschoss und die Treppenhäuser in Massivbauweise errichtet. Das Gästehaus befindet sich in der oberen Etage der Anlage und erhält dort eine begrünte Dachterrasse mit Blick auf die Frankfurter Skyline.
Die oberen Geschosse über dem Erdgeschoß werden in einer Holzkonstruktion ausgeführt. Die Holzbauweise ist auch vom Inneren des Gebäudes an Decken und Wänden der Individualräume sichtbar. In technischer Hinsicht handelt es sich um ein Passivhaus KfW 40, das ohne eine Gebäudeheizung auskommt.
Neben gemeinsam genutzten Gemeinschafts- und Musikräumen wird das Gebäude u.a. im südlichen Bereich über einen überdachten Bereich für Außenveranstaltungen verfügen. Die voraussichtlichen Projektkosten belaufen sich auf 30 Millionen Euro. Gefördert wird die Maßnahme durch ein Darlehen aus dem Landesprogramm „Studentisches Wohnen“ in Höhe von rd. 12,5 Mio. Euro, einem Zuschuss des Landes Hessen in Höhe von rd. 5 Mio. Euro, einem Zuschuss der Stadt Frankfurt am Main aus dem Förderprogramm „Studentisches Wohnen“ in Höhe von rd. 3,7 Mio. Euro und einem KfW-Darlehen in Höhe von rd. 1,8 Mio. Euro und Eigenmitteln. Die Stiftung finanziert das Vorhaben aus ihrem Vermögen und sucht die Förderung durch Mäzene.
Das Baugrundstück wird der Bauherrengemeinschaft IHCR vom Land Hessen im kostenfreien 99-jährigen Erbbaurecht zur Nutzung überlassen.
"Trotz der schweren wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie wird in Hessen weiter gebaut. Das ist eine gute Nachricht,“ so der Hessische Staatsminister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Tarek Al-Wazir, “denn bezahlbaren und zeitgemäßen Wohnraum zu schaffen, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Region. Bis 2024 stellt das Land dafür die Rekordsumme von 2,2 Milliarden Euro zur Verfügung."
Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, betont: "Die Corona-Pandemie hat auch und gerade Studierende getroffen und uns damit vor Augen geführt, wie wichtig es ist, unsere Ziele für mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende und für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erreichen. Deshalb stellen wir als Land Hessen insgesamt ein Darlehen von 12,5 Millionen Euro aus dem Landesförderprogramm „Studentisches Wohnen“ und Zuschussmittel in Höhe von
5 Millionen Euro zur Verfügung."
Oberbürgermeister Peter Feldmann freute sich besonders, dass bezahlbare Wohnungen für Studierende endlich stärker in den Focus rücken, weshalb er das Vorhaben nachdrücklich unterstützt: „Wir haben jüngst beschlossen, dass in Frankfurt mindestens 30 % der neu gebauten Wohnungen geförderte Wohnungen sein müssen, bei unseren öffentlichen Unternehmen mindestens 40 %. Der städtische Zuschuss von 3,7, Millionen Euro unterstreicht, dass wir unsere Studierenden im Blick haben, wenn wir die Offensive für den Bau bezahlbarer Wohnungen massiv vorantreiben.“
Frau Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main, unterstreicht: „Gerade für den schnell wachsenden Standort der Naturwissenschaften auf dem Campus Riedberg ist dieser Neubau von maßgeblicher Bedeutung: er erhöht die Attraktivität der Uni für Studierende und internationale WissenschaftlerInnen weiter. Die Integration eines International House in ein Studierendenwohnheim in Form dieses „Joint Ventures“ zwischen unserer Stiftung und dem Studierendenwerk ist eine innovative Kooperationsform, für die ich allen Beteiligten sehr dankbar bin. Nur durch diese Kooperation ist dieses zukunftsorientierte Projekt möglich geworden.
Der Vizepräsident der Goethe-Universität und Verwaltungsratsvorsitzende des Studentenwerks Frankfurt am Main, Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, erklärt: „Ich freue mich darüber, dass wir in solch einer schwierigen Zeit mit dem Bau ein positives Signal setzen können. Mit mittlerweile rund 80.000 Studierenden unterstützt das Studentenwerk Frankfurt am Main eine stetig steigende Studierendenzahl, der wir mit der Schaffung von günstigem Wohnraum Rechnung tragen.“
Prof. Dr. Jürgen Bereiter-Hahn, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität, zeigt sich hoch erfreut über das Konzept der Wohnanlage: „Die Idee, den Gastforschern und Studierenden durch Gemeinschaftsräume zahlreiche Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen und so die Integration aller Bewohner untereinander zu fördern, hat Vorbildcharakter. Die geplanten Familienappartements sind mir ebenfalls ein besonderes Anliegen und ein wichtiger Baustein bei der angestrebten Internationalisierung des Lehrkörpers.“
„Dass wir mit der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität ein solches Vorzeigeprojekt auf die Beine gestellt haben, ist ein großer Erfolg.“, freut sich der Geschäftsführer des Studentenwerks Frankfurt am Main, Konrad Zündorf. „Für unser Ziel, jedem zehnten Studierenden einen Platz in einem öffentlich geförderten Wohnheim mit günstigen Mieten anbieten zu können, ist dies ein wichtiger Schritt, auf dem wir uns jedoch nicht ausruhen werden.“.
Die Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität will die wissenschaftliche Zusammenarbeit von Mitgliedern der Universität Frankfurt und ihrer ausländischen Kooperationspartner fördern. Die persönliche Begegnung von Wissenschaftlern und Studierenden eröffnet Chancen der Bereicherung durch den Austausch von Ideen und Einsichten in die unterschiedlichsten Kulturen und Traditionen: Forschung verbindet über Grenzen.
Das Studentenwerk Frankfurt am Main ist ein sozialwirtschaftliches Unternehmen mit gesetzlichem Auftrag bei der Bewirtschaftung von Mensen, Cafés und Studierendenwohnheimen, beim Vollzug des BAföG sowie der Beratung von rund 80.000 Studierenden an der Goethe-Universität, der Frankfurt University of Applied Sciences, der Hochschule RheinMain, der Hochschule Geisenheim sowie der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und der Hochschule für Gestaltung Offenbach.
Daten & Fakten zum Neubau des Studierendenwohnheims und International House ->