Neues Studierendenwohnheim in Frankfurt am Main eröffnet
Staatsminister Rhein und Bürgermeister Cunitz konnten 95 Studierende beglückwünschen, die das Haus bereits im November 2015 bezogen haben. Die Einzelappartements sind rund 21 m² groß und haben ein eigenes Bad sowie eine Pantryküche. Zwei der Appartements sind sogar barrierefrei, außerdem sind alle Geschosse barrierefrei erschlossen.
Ergänzt wird das Angebot durch einen Gemeinschafts-, einen Musikübungs- sowie einen Fitnessraum und eine Waschlounge. Für die Studierenden stehen auch Fahrrad- und PKW-Stellplätze zur Verfügung. Die Mietpreise liegen bei 350 Euro, alle Nebenkosten inklusive.
Das Haus wurde im Passivhausstandard erbaut. Das Grundstück wurde dem Studentenwerk Frankfurt am Main durch das Land Hessen im kostenfreien Erbbaurecht überlassen.
Die Baukosten liegen bei 6,1 Millionen Euro, davon erhält das Studentenwerk 3,011 Millionen Euro als zinsfreies Darlehen der Stadt Frankfurt am Main, aus dem „Frankfurter Programm zur Förderung von Wohnraum für Studierende“; 2,5 Millionen Euro kommen aus Mitteln der KfW und 589.000 Euro aus Eigenmitteln des Studentenwerks.
In Frankfurt am Main werden derzeit 4.387 öffentlich geförderte Wohnheimplätze bei rund 60.000 Studierenden gezählt.
Das neue Wohnheim soll Raum für den Austausch junger Menschen verschiedenster Nationen bieten und dazu beitragen, das Angebot an hochschulnahem und preisgünstigem Wohnraum in Frankfurt zu erweitern.
Das Land Hessen hat im Jahr 2013 aus dem Sonderprogramm für den sozialen Wohnungsbau ein Förderprogramm für studentischen Wohnraum aufgelegt, aus dem auch die Studentenwerke Zuschüsse und kostengünstige Darlehen erhalten können. Dafür wurden 15 Mio. Euro an Zuschüssen und 75 Mio. Euro an günstigen Darlehen bereitgestellt. Mit diesem Programm fördert die hessische Landesregierung zusätzliche 2.000 Wohnheimplätze für Studierende.
Staatsminister Boris Rhein gab außerdem bekannt, dass das Land Hessen dem Studentenwerk Frankfurt am Main mit dem Wintersemester 2015/16 drei weitere Häuser zur temporären Nutzung übergeben hat. So konnten in der Stralsunder Straße 24-30 weitere 146 Plätze, in der Platenstraße 4 weitere 49 Plätze gewonnen und den Studierenden in Frankfurt am Main zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Zusammen mit 408 Wohneinheiten an der Hansaallee konnte das Studentenwerk Frankfurt am Main damit im Jahr 2015 insgesamt 700 zusätzliche Plätze zur Verfügung stellen.
Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Die Landesregierung hat damit einen deutlichen Investitionsschub zum Bau von studentischem Wohnraum ausgelöst. Außerdem stellen wir einmal mehr unter Beweis, dass die Koalition von CDU und GRÜNE neben leistungsfähigen Hochschulen auch auf eine hervorragend ausgestattete soziale Infrastruktur für die Studierenden Wert legt.“
Bürgermeister Cunitz sagte: „Als etablierte Wissenschaftsstadt wollen wir Studierenden ausreichenden preisgünstigen Wohnraum anbieten. Deshalb haben wir die Wohnheimplätze durch unser städtisches Förderprogramm unterstützt und einen Beitrag zur Realisierung dieses Projekts geleistet. Für Studierende ist das Wohnheim ideal gelegen: Direkt am Campus Riedberg, inmitten eines der am stärksten nachgefragten Wohnstandorte im Rhein-Main-Gebiet. So lässt sich leben und lernen optimal miteinander verbinden.“
Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität, betonte: „In Frankfurt ist preiswerter Wohnraum generell knapp. Das trifft Studierende besonders hart; denn stärker als an anderen Uni-Standorten müssen dadurch viele neben ihrem Studium arbeiten. Für die Uni ist das ein doppelter Standortnachteil: Erstens schreckt das hohe Preisniveau manche ab und zweitens bleibt weniger Energie für ein zielorientiertes Studium. Insofern kann man Land und Stadt nur dankbar sein, dass hier auch mit mehr öffentlichen Investitionen gemeinsam gegengesteuert wird. “
Prof. Dr. Schubert-Zsilavecz erklärte: „In den vergangenen Jahren haben wir über 1.000 Wohnheimplätze gebaut oder angemietet, so dass das Studentenwerk den Studierenden nunmehr insgesamt 2.800 Plätze anbietet. Bei mehr als 45.000 Studierenden allein an der Goethe-Universität müssen wir jedoch in Frankfurt noch viel tun, um die Studierenden ausreichend mit Wohnraum zu versorgen. Daher war der Bau eines neuen Studierendenwohnheims am naturwissenschaftlichen Campus der Goethe-Universität ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, den ich sehr begrüße.“
Alice Walther, Studierendenvertreterin, hob hervor: „Für uns Studierende ist es eine tolle Möglichkeit, so nah am Campus zu wohnen. Auch der Preis spricht für sich, statt den üblichen knapp 500 Euro pro Wohnung ist der Preis von 350 Euro wirklich toll, und endlich so, dass es sich auch Studierende, die keine Möglichkeit haben, neben dem Studium noch arbeiten zu gehen, leisten können.“ Sie zeigte sich außerdem begeistert von den Musik-, Fitness- und Gemeinschaftsräumen: „Es wird hier das Kreative und Künstlerische ermöglicht, das man sonst in einer Mietwohnung eher selten hat. Auch die Möglichkeit, sich nach dem Lernen sportlich zu betätigen, ist gegeben. Und wenn 95 Plätze zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind, ein Anfang ist gemacht. Wir freuen uns auf die Zukunft und hoffen, dass es bald mehr vom Studentenwerk geleitete Studierendenwohnheime gibt.“
Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks: „In Frankfurt am Main sowie in der Rhein-Main-Region generell muss dringend zusätzlicher, bezahlbarer Wohnraum für Studierende geschaffen werden. Am besten wäre es, Bund und Länder legten, wie sie es bei den Hochschulpakten schon tun, ein gemeinsames, bundesweites Programm für den Studierenden-Wohnheimbau auf. Für diese 95 neu geschaffenen Plätze gilt der Stadt Frankfurt am Main, dem Land Hessen und dem Studentenwerk Frankfurt am Main unsere ausdrückliche Anerkennung.“
„Wir freuen uns, jetzt endlich auch an diesem Campus im Norden der Stadt mit einem Haus vertreten zu sein. Ich bin sehr stolz darauf, gemeinsam mit dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt am Main und der Goethe-Universität dieses Wohnprojekt auf den Weg gebracht zu haben“, unterstrich Konrad Zündorf, Geschäftsführer des Studentenwerks Frankfurt am Main. „Damit kommen wir unserem Ziel, im Rhein-Main-Gebiet rund 1.500 zusätzliche, vor allem aber bezahlbare und campusnahe Wohnheimplätze zu schaffen, ein gutes Stück näher“.