Startschuss für ein weiteres Studierendenwohnheim in Wiesbaden
Das neue Wohnheim wird Teil des neuen Hochschulquartiers am Campus Kurt-Schumacher-Ring in Wiesbaden. Insgesamt werden in dem langgestreckten Baukörper, der sich von der Hollerbornstraße aus in nördlicher Richtung erstreckt, 435 campusnahe Wohnheimplätze entstehen, welche auch für studentische Familien sowie für beeinträchtigte Studierende geeignet sind und vor allem preisgünstigen Wohnraum schaffen werden. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2026 geplant.
Die 435 Plätze teilen sich in möblierte Appartements mit eigenem Duschbad in Wohn- bzw. Flurgemeinschaften mit insgesamt 21 Gemeinschaftsküchen sowie möblierte Einzimmerappartements mit Duschbad und Küchenzeile, auf. Zwölf Appartements sind barrierefreie und fünf Appartements sind für Rollstuhlstuhlfahrer geeignet. Das neue Haus wird zudem einen Servicebereich mit Hausmeisterbüro und zwei Beratungsräumen bieten. Ergänzt wird das Angebot mit einer Waschlounge, Gemeinschafts- und Musikübungsräumen, sowie Lern-, Yoga-, Fitness- und Partyraum. In dem Studierendenwohnheim wird eine fünfgruppige Kindertagesstätte mit insgesamt 80 Betreuungsplätzen für Kinder von Studierenden, aber auch für Kinder aus dem umgebenden Stadtteil, integriert.
Zugunsten der Nachhaltigkeit, aber auch der Wohn- und Nutzungsqualität des Gebäudes, wird der Neubau in Holz-Hybrid-Bauweise erstellt. Die tragenden Wände im Erdgeschoss inklusive der Teilunterkellerung und des Laubengangs werden als Stahlbetonkonstruktion konzipiert. Die Regelgeschosse werden als Holzkonstruktion errichtet, die Obergeschosse erhalten eine hinterlüftete Holzfassade. Für die geschlossenen Fassadenflächen und im Bereich der Flaniermeile ist teilweise eine Fassadenbegrünung mit Kletterpflanzen vorgesehen.
Das Gebäude soll als Green Building eine DGNB Silber- und QNG Plus-Zertifizierung erhalten. Die Wärmeversorgung erfolgt über einen Fernwärmeanschluss und einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes.
Das Baugrundstück wird dem Studierendenwerk Frankfurt am Main vom Land Hessen im kostenfreien 99-jährigen Erbbaurecht zur Nutzung überlassen. Die voraussichtlichen Projektkosten betragen rund 62 Mio. Euro, davon trägt das Studierendenwerk Frankfurt am Main rund 4,9 Mio. Euro aus Eigenmitteln.
„Die angespannte Wohnraumsituation für Studierende im Rhein-Main-Gebiet bekommen unsere Studierenden auch am Standort Wiesbaden zu spüren. Mit bald weiteren 435 campusnahen Wohnheimplätzen steigern zusätzlich wir die Attraktivität der Hochschule RheinMain, indem wir mit einer großen Anzahl an bezahlbaren Unterkünften neu zuziehende Studierende in ihrer Entscheidung für ein Studium in Wiesbaden auch finanziell und räumlich bestärken“, freut sich Prof. Dr. Eva Waller, Präsidentin der Hochschule RheinMain.
Das Land Hessen soll auch in Zukunft ein attraktives Bundesland für junge Menschen in Ausbildung sein. Bezahlbarer Wohnraum ist dabei ein Schlüsselelement“, sagte der hessische Wohnungsbauminister Kaweh Mansoori. „Mit dem Bau eines Studierendenwohnheims durch das Studierendenwerk Frankfurt am Main wird die Hochschule der wachsenden Studierendenzahl gerecht und entlastet gleichzeitig die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt in der unserer Landeshauptstadt. Ich freue mich, dass wir das Projekt mit rund 14,2 Mio. Euro Darlehen aus dem Landesprogramm „Studentisches Wohnen“ fördern.“ Zusätzlich wird ein Finanzierungszuschuss von rund 5,7 Mio. Euro und ein Klimabonus von rund 3,6 Mio. Euro gewährt. Die Fördermittel werden durch die WIBank im Auftrag des Landes ausgezahlt. Der Neubau wird als KFW-Effizienzhaus 40 NH errichtet. Dafür gewährt die KfW ein Darlehen in Höhe von rd. 33,1 Mio. Euro aus dem Bundesprogramm „Bundesförderung für effiziente Gebäude.“ Darüber hinaus wird auch noch ein Zinszuschuss vom Land Hessen gewährt, in Höhe von rund 2 Mio. Euro (zu 1,2 %) aus dem hessischen Programm „Energieeffizienz im Mietwohnungsbau“.
Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur: „Für den Neubau hat das Land Hessen neben Darlehen und Zuschüssen das Grundstück unentgeltlich im Wege des Erbbaurechtes für 99 Jahre bereitgestellt. Das neue Studierendenwohnheim auf dem Campus der Hochschule leistet einen wichtigen Beitrag, denn Wohnen wird zunehmend zu einer erheblichen finanziellen Belastung für Studierende. Mit der Nähe zum Campus und zur Stadt ist der Standort sehr attraktiv. Eine gute Wohnsituation ist Grundlage, um erfolgreich studieren zu können und schafft die bestmöglichen Bedingungen zum Abschluss eines erfolgreichen Studiums.“
„Alle Beteiligten können sich bereits jetzt auf das freuen, was sie zukünftig am Hochschulstandort Wiesbaden erwartet: Lehren, Lernen, Kinderbetreuung und modernes Wohnen gehen hier nach der Fertigstellung Hand in Hand. Die Aufgabe der städtischen Nutzung des Grundstücks war eine Chance, die Land, Stadt, Studierendenwerk und Hochschule gemeinsam genutzt haben. Nun nimmt der neue Eingang zum Hochschulcampus mit dem Wohnheim sowie dem neuen Lehr- und Lernzentrum der Hochschule Formen an. Er kann sich sehen lassen, genau wie die finanzielle Unterstützung des Landes, mit der wir einen Beitrag zu bezahlbarem Wohnen leisten“, so Finanzstaatssekretär Uwe Becker.
„Bezahlbarer Wohnraum für Studierende zu bauen leistet einen fundamentalen Beitrag zur Festigung unserer Stadt als anerkannter Hochschulstandort“, so Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden. „Die nachhaltige Holzhybridbauweise und die geplante Zertifizierung als Green Building mit Fassadenbegrünung fügt sich dabei ausgezeichnet in unser städtisches Nachhaltigkeitskonzept der Zukunft und hat Vorbildfunktion. Aber auch die integrierte Kindertagesstätte mit insgesamt 80 Plätzen hilft bei der ebenfalls angespannten Betreuungssituation, da diese auch Kindern aus der Umgebung offenstehen.“
„Unsere Wohnheime bieten nicht nur Unterkünfte, eine wesentliche Aufgabe ist auch die Unterstützung und Integration unterschiedlicher Bewohnergruppen, z.B. internationaler Studierender. Durch das Angebot der Gemeinschaftsräume und Servicebereiche sowie den damit verbundenen Aktivitäten erleichtern wir den Studierenden den Start am neuen Hochschulstandort und auch in einen neuen Lebensabschnitt“, sagt Ulrich Schielein, Verwaltungsratsvorsitzender des Studierendenwerks Frankfurt am Main.
„Ich freue mich sehr, dank der großzügigen Förderung des Landes Hessen Unterstützung und durch die Stadt Wiesbaden dieses Wohnprojekt gemeinsam mit der Hochschule RheinMain realisieren zu können“, so Konrad Zündorf, Geschäftsführer des Studierendenwerks Frankfurt am Main. „Mit einem Vorhaben in einer solchen Dimension und Qualität kommen wir unserem Ziel, im Rhein-Main-Gebiet bezahlbare und campusnahe Wohnheimplätze in ausreichender Anzahl zu schaffen, ein gutes Stück näher.“